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Wie man die Tierkreissterne der Himmelsscheibe ermittelt

Um die Tierkreissterne der Himmelsscheibe zu ermitteln, müssen wir den Rhythmus des Zodiakus und seine täglich variierenden Erscheinungsformen verstehen.

Der Tierkreis im Laufe eines Tages

Wenn wir jede Nacht den Verlauf des Zodiakus verfolgen, sehen wir wie sich nach einigen Tagen das westlichste von sechs Tierkreissternbildern ganz langsam verabschiedet. Dafür taucht ein anderes im Osten auf.
Erst nach einem Jahr werden alle zwölf Sternbilder des Zodiakus den Kreislauf vollendet haben und wieder zu ihrer Ausgangsposition zurückgekehrt sein.

Dies hört sich ganz einfach an. Doch die Tierkreisbilder bewegen sich auf unterschiedlich großen Umlaufbahnen. Dadurch entsteht ein ganz spezifisches Bewegungsmuster. Und zwar verschiebt sich jeweils ein Viertel der sichtbaren Länge des Tierkreisgürtels über dem Horizont.

Im Laufe eines Tages gibt es vier Extremstellungen: Eine Hochstellung mit dem Südpunkt als Zentrum, eine westliche Schrägstellung, eine zentrale Tiefstellung und eine östliche Schrägstellung. Diese Extremstellungen ereignen sich jeden Tag rund 4 Minuten später.

Der Verlauf des Zodiakus jeweils zu Beginn eines Vierteljahres

Nun könnten wir theoretisch sehen, dass im Auf- und Untergangsort der Sonne eine dieser Extremstellungen begann. Allerdings ließ sich dies früher nur durch Astronomen im Rückblick ermitteln, da das helle Sonnenlicht in dem Moment noch die horizontnahen Tierkreissterne überstrahlte.

Die Tierkreissterne der Himmelsscheibe in Bezug zu modernen Sternenkarten

Tierkreissterne der Himmelsscheibe. Vor den Horizontbögen, die auch die Sonnenwenden und Tag-und-Nacht-Gleichen symbolisieren, befinden sich Sterne des Tierkreises.
Auffälligerweise befinden sich ungefähr vor den Enden und in der Mitte der Horizontbögen der Himmelsscheibe Sternensymbole.

Aus den zuvor beschriebenen Gründen ist es nicht so einfach den goldenen Sternensymbolen vor den Enden und in der Mitte der Horizontbögen entsprechende Sterne des Tierkreises zuzuordnen.

Hinzukommt, dass die Himmelsrichtungen in der frühbronzezeitlichen Darstellung des Sternenhimmels von unseren Sternenkarten abweichen. Dadurch können bei einem Vergleich leicht Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Denn, bekanntermaßen stellen moderne Karten immer die Himmelsrichtungen Osten und Westen gespiegelt dar. Und außerdem müssen sie zur südlichen oder nördlichen Blickrichtung ausgerichtet werden.

So wird der komplexe Umschwung des Tierkreises verständlich

Um den Symbolen vor den Horizontbögen der Himmelsscheibe bestimmte helle Tierkreissterne zuzuordnen, gilt es die Bahnen, die Reihenfolge sowie die zeitlichen Erscheinungen der Tierkreissternbilder kennenzulernen.

Daher beschäftigen wir uns zum leichteren Verständnis zuerst mit den täglichen Kreisbögen der Fixsterne. Danach untersuchen wir bestimmte Eigenschaften der Sonne. Denn ihre täglich leicht veränderte Position vor dem Hintergrund des Sternenhimmels bildet die Mittellinie des Tierkreises. Und im Anschluss befassen wir uns dann mit den Tierkreissternbildern und dem komplizierteren Rhythmus des Zodiakus

Folgende Himmelserscheinungen werden erläutert um die Tierkreissterne der Himmelsscheibe zu deuten:

Tierkreissterne-der-Himmelsscheibe.jpg
Der Pfad der Ekliptik um die Sonne und durch den Tierkreis. Tau’olunga (2006). Wiki Commons.