Wie man palmerische Rätsel der Frühgeschichte verstehen kann

Informationen über die Insel und zu den Petroglyphen

Auf der nordwestlichsten Kanareninsel La Palma kann man noch viele Felsgravuren in einer oft kaum veränderten Umgebung und somit in ihrem archäologischen Zusammenhang sehen. Daher ist diese Insel besonders geeignet um die Bedeutung einzelner Symbole zu untersuchen! Seitdem im Jahr 1752 nach Christus auf der Insel die ersten Ritzungen in Felsblöcken entdeckt wurden, nimmt das weltweite Interesse, vor allem mit jeder neuen Fundstelle, stetig zu.

Um die Lebensumstände der Ureinwohner in den verschiedenen Landschafts- und Vegetationsformen der Insel und die damit in Zusammenhang stehenden Felszeichnungen kennen zu lernen, ist es sinnvoll zuerst etwas über diese Themen zu erfahren.

Falls Sie noch nie auf La Palma waren, sollten Sie sich die Zeit nehmen und hier weiterlesen: Über die Insel. Am Ende jeder Seite werden Sie weitergeleitet.

Nachvollziehbare Interpretationen einmaliger Gravuren

Möchten Sie direkt etwas über die neuen Forschungsergebnisse verschiedener Felsbildstationen als Symbolgruppen von detaillierten Landkarten erfahren, beginnen Sie hier: Die Felsgravuren vom Lomo de La Fajana.

Der Verlauf der Höhenlinin der Talmulde Hoyo-Peña del Diablo gleicht der Linienführung einer Petroglyphe.
Entspricht diese Felsgravur der Felsbildstation La Fajana der Talmulde Hoyo-Peña del Diablo?
Es ist unübersehbar, dass die Petroglyphe der Felsbildstation El Lomo de La Fajana große Ähnlichkeit zu einer Talmulde in der direkten Nachbarschaft der Gravuren aufweist. Und zwar nicht nur wenn man eine Landkarte daneben legt.

Seien Sie neugierig! Sie werden überrascht sei wie genau viele charakteristische Landschaftsmerkmale in den Felsgravuren zeichnerisch umgesetzt wurden.

Wenn man einmal die Symbolsprache verstanden hat, braucht man bei ähnlichen Bildzeichen auf anderen Felsbildtafeln nur die jeweilige Umgebung zu untersuchen. Denn vielen Grundsymbolen werden, vor allem bei der Interpretation der Petroglyphen von La Fajana, ganz bestimmte Landschaftsformen zugeordnet. Sieht man, wie im oberen Beispiel, eine Gravur mit einer Linienführung in geschwungenen Halbkreisen sowie weitere zeichnerische Elemente, so gilt es zu überprüfen, ob in der Nähe eine Talmulde mit entsprechenden individuellen Merkmalen existiert.

Es gibt zahlreiche Fundstellen mit einer enormen Vielfalt an Gravuren

Doch natürlich werden nicht alle der über 12.000 Felsgravuren von La Palma Landschaftselemente darstellen! Denn die Felsgravurtafeln variieren nicht nur in der Größe, sondern sie haben selbstverständlich ganz unterschiedliche Eigenschaften. So scheint neben der Gesteinsart auch der Standort der Felsbildstation eine Rolle zu spielen. Hinzukommt, dass entweder nur einzelne geometrische Motive oder gleich zahlreiche Varianten verschiedener Symbolarten in zahllosen Kombinationen und Anordnungen eingraviert wurden …

Lybisch-berberische Schriftzeichen und andere Felsgravuren.
Oberhalb der Höhle von Tajodeque wurden links eine lybisch-berberische Inschrift und daneben weitere Petroglyphen eingraviert.

Und nach Aussagen des Archäologen Dr. Jorge Pais existieren auf La Palma mehrere Fundstelle mit unterschiedlichen Schriftzeichen.1 Diese wurden aber, soweit ich weiß, bisher nicht entschlüsselt, außer der bekannten [und bisher einzigen] lybisch-berberischen Inschrift an der Höhle Tajodeque (Caldera de Taburiente, Tijarafe).
Zudem entstanden wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt Schiffs-, Tier- und Kreuzdarstellungen, etc.

Aus diesen Gründen wird es viele Interpretationsmöglichkeiten geben. Beispielsweise wird vermutet, dass manche Felsbilder eine magisch-religiöse Bedeutung haben. Und andere Forscher meinen, dass weitere Petroglyphen einen Bezug zu den Gestirnen aufweisen …


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