Der Jahreslauf der Sonne – Hufeisen und Sonnenbogen

Die Sarsen- und Blausteine zeigen nicht nur Extremstellugen von Sonne und Mond, sondern sie können auch verschiedene Kalenderfunktionen haben.Der goldene kreisrunde Bogen der Himmelsscheibe.Die 5 hufeisenförmig angeordneten und unterschiedlich hohen »Trilithentore« stellen, wie die drei Bögen des goldenen Sonnenbogens auf der Himmelsscheibe, den Jahreslauf der Sonne dar: von den niedrigen Tagesbögen im Winter, über die mittleren Bögen um die Äquinoktien, bis zu den hohen Sommerbögen und zurück; oder den Winter, den Frühling, den Sommer, den Herbst, wieder den Winter und dazwischen liegt mitten im Winter, vom Fersenstein aus in Blickrichtung Sonnenuntergang zur Wintersonnenwende, der Jahresanfang.

Die 19 Blausteine des Hufeisens zeigen die Jahre an, die es dauert bis das Licht des Vollmondes bei seinem Aufgang zur Wintersonnenwende, durch den Sarsensteinkreis, wieder genau auf den Altarstein fällt, 9-9→1. An dem Tag zieht die Sonne auf ihrem niedrigsten Tagesbogen und wenn sie im unteren Fenster des höchsten Trilithentores untergeht, erscheint etwa zeitgleich gegenüber von ihr, aber nur alle 19 Jahre, der Vollmond.

Der Mond verändert täglich seine Lichtgestalt (ein synodischer Monat von 29,5 Tagen) und dabei wandert er zugleich von Westen nach Osten durch den Tierkreis (ein siderischer Monat von 27,3 Tagen), wobei er täglich in der Nähe eines anderen Sterns steht. Daher ist er erst nach 19 Jahren und etwa 2 Stunden wieder in derselben Gestalt neben demselben Stern zu sehen oder an derselben Stelle des Tierkreises. Diesen Mondzyklus nennt man Metonischen Zyklus, da er um 450 v. Chr. von dem Athener Meton errechnet wurde.

 

Lionel Sims hat auf ein weiteres spektakuläres Ereignis hingewiesen, dass nur vom Fersenstein aus beobachtet werden konnte. Etwa alle 19 Jahre strahlte für jeweils 6 Monate, vor und nach der Kleinen Mondwende, also ein ganzes Jahr lang, einmal pro Monat das Licht des untergehenden Mondes durch das obere der beiden Fenster, die sich vom Fersenstein aus gesehen scheinbar im hohe »Trilithentor« öffnen. [1]

 

Zudem könnten die 19 Steine dieser Formation auch eine Zahlenfolge aus 9 und 10, wie bei der Lochung der Himmelsscheibe von Nebra, für die Beobachtung der Mondwenden mit ihren Finsterniserscheinungen enthalten.


[1] aus dem Film: Stonehenge – Sternenkult der Steinzeit, NDR 2003

 

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