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Eine Felsgravur als symbolische Darstellung einer Lunation

Diese astronomische Interpretation einer kanarischen Petroglyphe als symbolische Darstellung einer Lunation, erforderte im Vorfeld die Erstellung und Auswertung zahlreicherer Tabellen und Diagramme über die vielfältigen rein phänomenologischen sichtbaren Eigenschaften des Mondes. Schließlich kristallisierten sich die wichtigsten Merkmale heraus, die Parallelen zur Formgebung und zum Verlauf der Schlagspuren der Petroglyphe aufweisen. Denn die periodisch wechselnden Beleuchtungsformen des Mondes, im Zusammenhang mit seiner Position neben demselben Fixstern, wiederholen sich erst nach 19 Jahren wieder tagesgenau in einer sehr ähnlichen Weise.

Das überraschende Ergebnis dieser Untersuchungen, wie ein Ureinwohner der kanarischen Insel La Palma den Mond beobachtet haben könnte, wird in dieser Publikation vereinfacht und verständlich dargelegt.

Die symbolische Darstellung einer Lunation

Bei dieser Felsgravur von La Palma könnte es sich um die symbolische Darstellung einer Lunation handeln, die alle 19 Jahre um das Frühlings-Äquinoktium begann.

Laut der Interpretation dieser Petroglyphe der Felsbildstation La Corujera / El Tendal könnte ein Ureinwohner von La Palma einen Mondzyklus beobachtet und durch Einschläge bildlich, seinem Standort entsprechend, in den Felsen übertragen haben. Ähnliche Verläufe von Mondzyklen, mit drei mondlosen Nächten am Anfang, beginnen alle 19 Jahre während oder nach der Frühlings-Tag-und-Nachten-Gleichen.

Dies ist die erste eingravierte Linienführung aus unterschiedlichen Einkerbungen, die als mutmaßliche Lunation auf den Kanaren bekannt wird.

Der komplette Artikel wurde in der Revista de la Real Sociedad Cosmológica, N° 1 publiziert: Estudio de un grabado rupestre de la Isla de La Palma como representación de un ciclo lunar


Doch der Ethnologin und Astronomin Dr. Chantal Jègues-Wolkiewiez ist es schon 20151Jègues-Wolkiewiez, Chantal. Les calendriers paléolithiques de Sergeac et de Lartet décryptés, Livre 2. Autoédition. gelungen Einkerbungen auf einem Rentierknochen, der in der Höhle Abri Blanchard / Dordogne gefunden wurde, als Mondkalender zu interpretieren. In einem Dokumentarfilm über die Theorien dieser französischen Forscherin wurde berichtet (Bégoin / Tardieu / Lima, 20072 Bégoin, Stephane / Tardieu, Vincent / Lima, Pedro. Die Astronomen von Lascaux. 360°-GEO Reportage (Frankreich 2007, ARTE F).), dass der Amerikaner Alexander Marshak, im Auftrag der amerikanischen Raumfahrtbehörde (19703NASA / Marshak, Alexander (1970). The Oldest Lunar Calendars. https://sservi.asa.gov/articles/oldest-lunar-calendars/), diese Gravur schon zuvor untersucht hatte. Er kam zu dem Ergebnis, dass die 69 winzigen Einkerbungen einen sechs Monate währenden Mondzyklus darstellen.

Weiterlesen: Untersuchungsergebnisse zu Felsgravuren von La Palma

  • 1
    Jègues-Wolkiewiez, Chantal. Les calendriers paléolithiques de Sergeac et de Lartet décryptés, Livre 2. Autoédition.
  • 2
    Bégoin, Stephane / Tardieu, Vincent / Lima, Pedro. Die Astronomen von Lascaux. 360°-GEO Reportage (Frankreich 2007, ARTE F).
  • 3
    NASA / Marshak, Alexander (1970). The Oldest Lunar Calendars. https://sservi.asa.gov/articles/oldest-lunar-calendars/

Eine Felskarte könnte den Montaña de Fernando Porto symbolisieren

Den folgenden Text habe ich für den Artikel >Montaña de Fernando Porto< geschrieben, der in der Zeitschrift IRUENE Nr. 6 Casiopea (2014; Ediciones Alternativas, Puntagorda, La Palma), in spanischer und englische Sprache, veröffentlicht wurde.

"Vista

El Cementerio< en línea recta hacia arriba” width=”300″ height=”157″> Foto Nr. 1   Blick von >El Calvario< bergauf.

Bei Santo Domingo (Garafía / La Palma) befindet sich unterhalb des Friedhofes eine Gruppe loser Steine mit Felsgravuren, >El Calvario<. Schaut man von dort bergauf sieht man einen Berg, der scheinbar zwei Spitzen hat (Foto Nr. 1). In einer topographischen Karte und in der Realität ähneln diese zwei Bergspitzen dem Montaña de Fernando Porto der größten Gravur auf einem der Steine (Foto Nr. 2).

Foto Nr. 2 Vergleicht man die Topographie mit dem Foto der Gravur kann man Ähnlichkeiten fetsstellen.

Foto Nr. 2   Vergleicht man die Topographie mit dem Foto der Gravur kann man Ähnlichkeiten fetsstellen.

Steht man am Rand des Gipfels vom Fernando Porto sieht man von den drei großen vorgelagerten Felsen im Meer nur den Roque de Santo Domingo direkt vor dem natürlichen Hafen. Bergauf ist die pyramidenförmige Silhouette des Montaña Cruzada und bei guter Sicht soeben die Spitze des Montaña de Las Indias zu sehen.

Vista desde la Montaña de Las Indias en dirección al mar donde se vislumbra la doble cima de la Montaña de Fernando Porto.

Foto Nr. 3   Vom Plateau des Montaña de Las Indias in Blickrichtung Meer sieht man soeben noch den Doppelgipfel des Montaña de Fernando Porto. Das kleine Foto zeigt dieses Detail vergrößert.

Stehen wir schließlich auf dem kleinen, nahezu kreisrunden Montaña de Las Indias, scheint dieser künstlich abgeflacht zu sein. Von hier können wir bergab den Montaña de Fernando Porto (Foto Nr. 3) und bergauf den Abhang der Caldera, nahe des Roque de Los Muchachos, der höchsten Erhebung der Insel, sehen.

Diese beiden Bergspitzen, deren Form zu den Petroglyphen auf dem Stein passen, stellen die weiteste mögliche Entfernung dar, um sich mit nur zwei Feuerstellen (Feuer in der Nacht und Rauchzeichen am Tag) oder durch akustische Signale vom Meer bis zum Kraterrand, zu verständigen! Diese Zeichen könnten Viehdiebstahl und andere Gefahren, sowie auch Rituale, Feiern oder Spiele anzeigen oder bei Auseinandersetzungen die Gemeinschaft oder die Stammesführer einberufen, …

Fuente de Oropesa

Foto Nr. 4   Fuente de Oropesa

 

Gleich hinter dem Montaña de las Indias führt ein Weg in ein Barronco mit einer ganz im Dunkeln liegende, moderne Quellfassung (Foto Nr. 4 mit belichtetem Detail), der Fuente de Oropesa. Diese könnte auf dem Stein durch die, direkt an das doppelte Kreissymbol angrenzende, Spirale dargestellt sein.

 

 

La Fuente del Colmenero

Foto Nr. 5   Fuente del Colmenero

Einen ganz anderen Charakter hat dagegen die ganzjährig Wasser führende Fuente del Colmenero, über der eine mäandrierende Spirale in die Felswand gepickt wurde (Foto Nr. 5 mit zwei vergrößerten Detailaufnahmen). Die Lage passt einigermaßen zur Anordnung der anderen Spiralgravur auf dem Stein von >El Calvario<.

Durch die hohen Steilklippen befindet sich der Hafen von Santo Domingo in der Mündung des Barranco de Fernando Porto. Diese Bucht ist zudem durch zwei Landzungen geschützt und schon die Ureinwohner konnten dort am besten Muscheln sammeln und Fische fangen.
„Die Awara (die Ureinwohner von La Palma, auch Benahoariten genannt) lebten als halbsesshafte Viehhirten. Nur der Hirte mit dem Vieh bewegt sich auf seinen zyklischen Wanderungen (von der Küste bis in die Gipfel), während Frauen und Kinder immer in den permanenten Siedlungen wohnen bleiben.“[1]  Im Montaña de Fernando Porto befinden sich zahlreiche Höhlen und im direkt angrenzenden windgeschützten und fruchtbaren Barranco de Fernando Porto könnte das trächtige Vieh überwintert haben. Weiter oberhalb zweigt das Barranco de Oropesa ab, in dem, nahe am Montaña de Las Indias mit den Höhlen de Trapiche, die Fuente de Oropesa zutage tritt. In dieser Höhenregion, zwischen 800 und 1200 Metern, ist das Gelände stellenweise flach und offen. Von November bis etwa Juni, ist diese Zone ist relativ feucht und es gibt zahlreiche Quellen, so dass die Hirten mit ihren gemischten Herden dann dort ausreichend Nahrung finden. „Im Sommer, wenn die Sonne die Weiden der Küsten und mittleren Zonen verbrannt hat, verziehen sie sich auf die Gemeindeböden des Gipfels.“ [2]

Was das kleine Kreissymbol betrifft, so sind die Vermutungen hierzu noch vager. Da dieses Zeichen nur aus einem einzelnen Kreis besteht, könnte es sich um einen runden Platz handeln, der wie die beiden Berge mit anderen Feuerplätzen in größtmöglicher Entfernung kommuniziert.

Foto Nª 14 ¿era o tagoror? La Padona, el 16 de junio de 2008.

Foto Nr. 6    Era oder tagoror? La Padona am 16. Juni 2008.

Als Standort, südlich der Fuente del Colmenero, könnte der große ebene Vorsprung >La Padona< am Barranco de Fuente Grande in Frage kommen. Dort befindet sich ein mit Steinen eingefasster Platz. Ob es sich dabei um einen era / Dreschplatz, tagoror / Versammlungsplatz der früheren Häuptlinge und / oder um einen Beobachtungsplatz zur Bestimmung der Sonnenwenden und Tag-und-Nacht-Gleichen anhand der Sonnenuntergänge handelt, müsste noch untersucht werden. An der Nordseite dieses Absatzes steht ein Mast, dessen Hochspannungsleitung geradeaus zur Ebene direkt oberhalb der Fuente del Colmenero führt. Von dem Absatz >La Padona< und dem Platz oberhalb der Fuente del Colmenero kann die Spitze des Berges San Antonio del Monte gesehen werden, der ebenfalls für große Feuerzeichen genutzt worden sein könnte?

Wenn wir die Felsgravur tatsächlich richtig gedeutet haben, könnte der Montaña de Fernando Porto einen Siedlungsbereich und die Region zwischen den Barrancos de La Luz und del Atajo / Jerónimo ein “privat“ aufgeteiltes Gebiet mit Viehhaltung, Wasserstellen und wahrscheinlich auch einigen landwirtschaftliche genutzten Flächen darstellen. Der Hauptweg führte vermutlich von der Mündung des Barranco de Fernando Porto bis zum Roque de Los Muchachos mit den Gemeindeweiden.


[1] + [2] Miguel A. Martín González: http://prehistorialapalma.blogspot.com/2007/11/el-rgimen-de-propiedad-comunal-entre.html


Der komplette Artikel kann unter folgendem Link aufgerufen werden: Felsbildstation El Calvario de Santo Domingo / Montaña de Fernando Porto

Iruene N° 6Und er ist am 6. März 2015 in der Zeitschrift IRUENE N° 6, einer Zeitschrift des Archäoastronomen Miguel Ángel Martín González, erschienen: https://elapuron.com/noticias/municipios/14729/el-sexto-nmero-de-la-revista-iruene-aborda-los-enigmas-de-las-estaciones-rupestres-de-el-bejenao/

IRUENE – La Historia Antigua de la isla de la Palma. Miguel Ángel Martín González. Asociación Iruene La Palma

 

Lässt sich die Beerdigung der Himmelsscheibe einem Zeitfenster zuordnen?

Zum Zeitpunkt der Beerdigung der Himmelsscheibe stimmen vermutlich die zeitlichen Erscheinungen und Beziehungen der Sterne, sowie deren möglichen Bedeutungen, schon nicht mehr genau mit den Sternensymbolen der Himmelscheibe überein.

Alle 4 Sternenzeiger SternenuhrDer Schöpfer der Himmelsscheibe hatte den Mechanismus einer kompletten Sternenuhr entdeckt. 
Das ganz besondere an dieser Uhr war, dass
im ersten Himmelsviertel die >Zeigersterne< Vega und Deneb, im Zweiten Procyon und Altair, im Dritten Deneb und Spica, sowie im Vierten Altair und Procyon, jeweils in Horizontnähe standen. Die Sterne begrenzten, in Kombination mit den beiden großen Ost-West- und Nord-Süd-Konstellationen der Himmelsscheibe, vier größtmögliche >Himmelsfenster< mit jeweils exakt 6 Stunden Zeitabstand!! Es sind 4 komplette Himmelsansichten räumlich und zeitlich exakt abgesteckt!
So
mit konnte der Schöpfer der Himmelsscheibe von Nebra der Nachwelt einen ziemlich exakten Zeitpunkt hinterlassen, wann die Scheibe hergestellt wurde. Von 1950 bis 1600 v. Chr. hatten sich die vier >Himmelsfenster< mit der Sternenuhr verschoben und auch ein Teil der Ekliptiksterne und der Nordzeiger wurden in ihren Verwendungen ungeeigneter.
Denn durch die Präzession verschieben sich besonders die Sterne in Pol- und Äquatornähe.
Der helle Zirkumpolarstern Vega näherte sich dem Horizont und wenn ein Höhenzug Richtung Norden war, könnte er sogar unterläufig geworden sein, da er schon bei nur etwa 0,03° Altitude, direkt über dem am Horizont, sichtbar war. Am meisten fiel die Präzessionsbewegung aber vermutlich bei Altair und Procyon auf, als ihre heliakischen Auf- und Untergänge sich zeitlich auffällig um einen Tag verschoben hatten.

Mehr dazu: Die Sterne haben ihre Bedeutung verloren