Stonehenge

An dieser Stelle werde ich zuerst einmal den berühtesten Steinkreis in Südengalnd vorstellen.

Denn zwischen Stonehenge und der >jüngeren< Himmelsscheibe von Nebra sind in der Anzahl und Kombination von Steinen bzw. Löchern einige Parallelen, in Bezug zur Sonne und zum Mond, vorhanden.
Zudem stammt das Gold für die Symbole der Bronzescheibe aus Cornwall in Südengland.
Und sie >liegen< auf etwa demselben Breitengrad, wodurch astronomisches Wissen problemlos übernommen werden konnte.

Die bekannteste steinerne Stätte zur Himmelsbeobachtung ist Stonehenge in Südengland.
„Zuerst wurde auf einer Anhöhe um 3000 – 2920 v. Chr. ein Ringgraben ausgehoben und das Material innerhalb des Grabens zu einem Ringwall aufgeschüttet. Hinter dem Ringwall wurde dann unter anderem ein Kreis aus 56 Löchern, sogenannte Aubrey-Löcher, gegraben, in denen vermutlich Holzpfosten aufgestellt waren.
Die erste Steinbauphase ist auf etwa 2550 v. Chr. datiert worden. Der amerikanische Astronom Dr. G. S. Hawkins hat anhand des Vermessungsplans der Ausgrabungen von 1963-1965 Peillinien zwischen den Steinsetzungen der ersten Bauphase ermitteln können, die auf die Extremstellungen von Sonne (Solstitien und Äquinoktien) und Mond (Große und Kleine Mondwende) zielen. Für Planeten und Fixsterne konnten keine Beweise gefunden werden. Diese ersten Sarsensteine wurden aber später alle wieder abgebaut, um die großen Sarsentrilithen errichten zu können.
StonehengeDie größte Leistung der Erbauer waren, vermutlich um 2300 v. Chr., die fünf unterschiedlich hohen sogenannten Sarsentrilithen, die in der Mitte des Ringwalls ein Hufeisen formten. Das Hufeisen hat zum Eingang des Ringwalls die niedrigsten Tore und zur Mitte werden sie immer höher. Außerdem wurden ringsum 30 weitere Sarsensteine errichtet und aufwendig, mit Decksteinen verzapft, zu einem Kreis verbunden. Der Südpunkt wird durch einen besonders kleinen Stein in diesem Ring markiert.
Zwischen 2280 und 1930 v. Chr. wurde ein weiterer Steinkreis aus 59 oder 60 Blausteinen innerhalb des riesigen Sarsensteinkreises errichtet und wieder abgebaut. In einem zweiten Versuch bildeten schließlich 19 Blausteine ein kleines Hufeisen innerhalb des gigantischen Trilithenhufeisens. Im Bauch des ebenfalls zur Mitte hin höher werdenden Hufeisens, vor dem höchsten Trilithen, stellte oder legte man schließlich noch einen grünlichen Sandstein, den sogenannten Altarstein.“ [1]

Ein erwachsener Mensch kann von einem Trilithentor aus, über die Blausteine hinweg, den Horizont zwischen den Steinen im Sarsenkreis sehen. Dr. G. S. Hawkins hat aus diesen fünf Toren, Peilrichtungen zu den Sonnen- und Mondwendextremen, vermessen. Die Hauptachse der Steinsetzungen im inneren des Walls verläuft, wenn man im Mittelpunkt der Anlage steht, im Nord-Osten über den Fersenstein in Richtung Sonnenaufgang am Tag der Sommersonnenwende oder vom Zentrum in Richtung Süd-West zum Sonnenuntergang zur Wintersonnenwende.

„Heutzutage vermutet man einerseits, dass die Menschenmenge am Fersenstein stand und der Priesterführer im Zentrum das Fest der untergehenden Sonne zur Wintersonnenwende zelebrierte. Denn vom Fersenstein aus sehen alle Öffnungen im Sarsenring, durch die perspektivisch dahinter stehenden Steine, wie eine Wand aus. Nur mittig im größten Trilithentor sind, über dem Altarstein und mittleren Blaustein, zwei >Fenster< zu sehen, die durch den vorderen Trägerstein des Sarsenringes geteilt sind.
Um die Wintersonnenwende konnte das Volk sehen, wie die untergehende Sonne etwa eine Woche lang, direkt durch das untere Fenster blitzte, nachdem sie zuvor kurz durch den Steinring schon unsichtbar gewesen war. Dies war ihr südlichster Wendepunkt und von da an wurden die Tage wieder länger.
Und Dr. Lionel Sims hat auf ein weiteres spektakuläres Ereignis hingewiesen, dass nur vom Fersenstein aus beobachtet werden konnte. Etwa alle 19 Jahre strahlte für jeweils 6 Monate, vor und nach der Kleinen Mondwende, also ein ganzes Jahr lang, einmal pro Monat das Licht des untergehenden Mondes durch das obere Fenster. Da diese Fensteröffnung höher ist, war es den Erbauern gelungen in demselben Tor auch den südlichsten Wendepunkt des Mondes zu zeigen.“ [2]


[1] Stonehenge”, Julian Richards, English Heritage, 2005
[2] aus dem Film: Stonehenge – Sternenkult der Steinzeit, NDR 2003

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