Auf La Palma könnte an der Felswand El Lomo de La Fajana eine riesige detaillierte Landkarte mit unzähligen Details eingraviert worden sein. Wahrscheinlich handelt es sich um die damals wichtigsten Gebiete eines großen Landstriches mit den früher eigenen charakteristischen Eigenschaften.
Von den etwa 20 Petroglyphen dieser Felsbildstation, die sich am Fuße der Montaña de la Hiedra in El Paso befindet, scheint ein Symbol die Montaña de Argual zu symbolisieren.
In der folgenden Zusammenfassung wird, mit Hilfe von Fotos, die mögliche Bedeutung einzelner Symbole nachvollziehbar erklärt. Die einzelnen Motive sind häufig in kleine Parzellen unterteilt, mit denen das indigene Inselvolk bestimmte Regionen ihrer Heimat zeichnerisch dargestellt haben könnte. Diese Landschaftselemente stimmen bis heute entweder hervorragend mit den Zeichen überein oder aber sie können auf Grund von Nutzungsänderungen, Erosionen etc. nicht mehr exakt zugeordnet werden. Immerhin ist es möglich einige ganz spezifische Landschaftsformen, anhand einzelner charakteristischer Nutzungsanzeichen, topographischer Eigenschaften und visueller Erscheinungen, bestimmten Petroglyphen zuzuweisen. Die Addition der überprüfbaren Merkmale zeigt, dass diese Felsgravuren, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, eine richtige Felskarte der Ureinwohner darstellen.
Der Vulkankegel Montaña de Argual
Für die Ureinwohner und die Eroberer der Insel wird dieser recht unscheinbare Berg sicherlich sehr wichtig gewesen sein. Von seinem leicht zugänglichen Gipfel kann man folgende Orte sehen: die andere Seite der Schlucht Barranco de las Angustias, die Caldera de Taburiente, den Gipfel des Pico de Bejenado, den Versammlungsplatz Tagoror de la Cancelita, die frühere Ansiedlung in der Hoyo-Peña del Diablo, die Montaña de la Hiedra, die Montaña Quemada sowie die anderen Vulkankegeln von Aridane, die sich in Richtung Süden aneinanderreihen und die Bucht von Puerto de Tazacorte.
Dieser Landmarken scheinen zu einem Netzwerk zu gehören, dass die ganze Insel umspannte, um Nachrichten zu übermitteln. Ausgewählte Informationen könnten durch Feuer- und Rauchzeichen sowie durch akustische Signale, beispielsweise mit einer sehr großen Schnecke (bucio) oder ‘Klangsteinen’, übermittelt worden sein.
Ein Gedanke, den der Archäologe Dr. Jorge Pais folgendermaßen ausführt: „Auf irgendeine Weise erscheint es uns durchaus als einleuchtend, darauf hinzuweisen, dass die Gipfel aller dieser Berge und anderer, wie die Vulkane des Aridanetales (Tenisca, Triana, Argual, La Laguna und Todoque), als Plätze genutzt wurden, um mittels Feuer Zeichen zu geben und so die ganze Insel vor mancher Gefahr zu warnen (Pais Pais / Tejera Gaspard, 20101Jorge Pais Pais, Antonio Tejera Gaspar. La religión de los benahoaritas. Santa Cruz de La Palma. Pág. 1-291; 162.).”
An die nördliche Seite des kleinen kraterlosen Vulkankegels Montaña de Argual grenzt die Ebene Llano de Argual mit der Ortschaft Argual de Abajo.
Die markanten Eigenschaften des Berges
Das nächste Foto zeigt den südwestlichen Hang des Hauptvulkans, dem eine kleine, abgeflachte Anhöhe vorgelagert ist, die Bajo la Montaña de Argual genannt wird. Ein weiterer vorgelagerter Absatz, namens Sorsobano, befindet sich südöstlich, direkt am Rand eines tiefen Abschnitts der Schlucht Barranco Tensica. Hier und am Fuß des Berges Montaña de Argual existieren in der einzigen Steilwand viele Höhen, ebenso neben und unterhalb des Wasserfalls El Salto. Es ist anzunehmen, dass auch schon Ureinwohnern dort siedelten.
Die Merkmale des Berges spiegeln sich in der Felsgravur
Der Vorsprung Bajo la Montaña de Argual scheint dem kleinen integrierten ‘Bergsymbol’ –in der kombinierten Landkarte mit der Nummer 2 gekennzeichnet– zu entsprechen. Man sieht ihn am besten, wenn man die Straße von Tazacorte hinaufkommt. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen dieser Erhebung befinden sich vor allem in der Senke zum angrenzenden Hauptvulkan (Nummer 1).
Nach den bisherigen Erkenntnissen kann ein ‘Bergsymbol’ aus einem kleinen Kreis im Zentrum gebildet werden, um den sich spezifische Segmente gruppieren, die wiederum von weiteren kreisförmigen Linie begrenzt werden. Eine Beobachtung, die auch hier zutreffen könnte.
Wenn man den Vulkan, von Tazacorte bergauf kommend, direkt an seiner westlichen Basis umrundet, sieht man eine Verwerfungszone zwischen den beiden Erhebungen Nummer 1 und Nummer 2. Möglicherweise trat dort in Regenzeiten Sickerwasser aus. Dieses könnte zur Bewässerung der Flächen genutzt worden sein, die unterhalb an den Vulkan angrenzen. In der Felsgravur ist diese Wassernutzung eventuell durch die längliche Kreisform mit der Schlangenlinie (Nummer 11) dargestellt worden.
Die abgestuften Geländeformationen des Vulkans Montaña de Argual mit den Regionen Bajo la Montaña de Argual und Sorsobano sind, was ihre Formen und die räumliche Anordnung betrifft, offensichtlich in einer Felsgravur von La Fajana verbildlicht worden.
Hier ein Link zur Position der vier Vulkane des Aridanestals mit einer aktiven Landkarte: Monumento Natural Los Volcanes de Aridane
Weiterlesen: Zusammenfassung der Forschungsergebnisse anhand der fünf zentralen Symbole und in eine aktuelle Landkarte übertragen. Untersuchungsergebnisse zu Felsgravuren von La Palma.
- 1Jorge Pais Pais, Antonio Tejera Gaspar. La religión de los benahoaritas. Santa Cruz de La Palma. Pág. 1-291; 162.
- 2Curt Gagel. Die Caldera von La Palma. Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Abb. 40. Digitalisiert von der Freien Universität Berlin. http://fundacionorotava.es/pynakes/lise/gagel_dieca_de_01_1908/