Wie es gelingt einige Felsgravuren von La Palma zu interpretieren
Nach meiner Theorie lassen sich die meisten Petroglyphen der Felsbildstation La Fajana sowie weiterer Fundorte anhand besonders charakteristischer Eigenschaften bestimmten Landschaftsformen zuordnen.
So weisen zahlreiche Details der nachfolgend interpretierten zentralen Gravuren der Felsbildstation La Fajana sehr große Ähnlichkeiten zu den charakteristischen Merkmalen von drei Bergen, einer Talmulde und zum wichtigsten zentralen Heiligtum der Ureinwohner auf.
Die Zuordnung gelingt oft durch den Vergleich von Höhenlinien einer Landkarte, aber vor allem auch durch noch heute sichtbare Spuren, die man auf Wanderungen in den Regionen der Ureinwohner finden kann und die sich durch Zitate von Archäologen belegen lassen, wie beispielweise alte Wege, Höhlen, Hausruinen, Hirtensiedlungen sowie saisonale Hirtenunterschlupfe, Weidegebiete mit Beobachtungsplätzen etc.
Diese sichtbaren topografischen Erscheinungen könnten durch unterschiedliche Segmente der Petroglyphe dargestellt worden sein.
Die zentralen Gravuren von La Fajana in eine Landkarte übertragen
Wie wir schon anhand der Interpretation der ersten Symbole von La Fajana feststellen werden, existiert für die Größe der einzelnen Symbole sowie für deren Abstände zueinander kein einheitlicher Maßstab. Aber ihre Anordnung entspricht annähernd der geographischen Lage der lokalisierten Landschaftselemente.
Zudem können weitere Symbole dieser Felsbildstation als grafische Zeugnisse offensichtlich auch andere Landschaftselemente sowie die Existenz von Quellen und Wassersnutzungssystemen belegen, die teilweise noch bis ins 20. Jahrhundert verwendet wurden.
Auf Grund dieser und anderer gesammelten Beobachtungen scheinen manche Errungenschaften, von denen wir heute annehmen, dass sie die Spanier auf die Insel brachten, im Ursprung schon von den Ureinwohnern zu stammen.
Ein externer Link zu Informationen über die Felsbildstation: Felsgravuren von La Fajana
Petroglyphen weiterer Felsbildstationen können als Landschaftselemente interpretiert werden
Dies ist möglich, weil die Fundstellen auf La Palma häufig in einem kaum veränderten Umfeld existieren!
Bei der Buchpräsentation im Casa Amarilla / in Breña Alta wurde ich gefragt, wie man meine neue Interpretationsidee für eine Petroglyphe in Garafía kennenlernen kann, wenn man am letzten Tag der Präsentationsreise nicht nach Santo Domingo de Garafía kommen kann. Denn diese neue Theorie ist nicht in meinem Buch enthalten. Spontan versprach ich die Ausführungen demnächst auf meiner Homepage zu publizieren: La Zarcita / El Lomito de Juan Adalid.
Es gibt viele Felsritzungen, die ähnliche Bedeutungen haben können
Da es auf La Palma so zahlreiche Petroglyphen gibt wäre es großartig, wenn sich ein Netzwerk zur Interpretation von Petroglyphen als Landkarten der Ureinwohner bilden würde.
Denn die Theorie der Landkarten lässt sich im Vergleich zu den anderen Theorien, wie astronomischen Deutungen, Bitte um Regen, Fruchtbarkeitskult, etc. nachvollziehbar belegen.
Vielleicht wäre es am besten, wenn jeder seine Beobachtungen und Anregungen in einem Forum publizieren könnte. Außerdem wäre es für Menschen ohne Internetzugang wichtig, dass auch sie die Möglichkeit haben, handschriftliche Texte an eine bestimmte Adresse schicken zu können.
Ein denkbares Ziel wäre, dass diese Ideen später einmal namentlich zitiert, ggf. überprüft und durch Zitate ergänzt, in irgendeiner Form von einer der Forschergruppen gesammelt und veröffentlicht werden könnten.
Natürlich wende ich mich mit diesem Wunsch vor allem an die einheimischen Insulaner! Denn nur wer die Regionen genau kennt oder zeitintensiv erforscht, wird Gemeinsamkeiten der Landschaft zu bestimmten Segmenten der entsprechenden Felsgravuren finden, zumal spezifische Merkmale oft auch auf Privatgelände zu finden sein werden.
Weiterlesen: Die Felsbildstation El Lomo de La Fajana in El Paso