Felsgravuren von La Fajana symbolisieren eine riesige detaillierte Landkarte
Überlieferte Erzählungen und Siedlungsgebiete der Region
Ein Teil der Gemeinde El Paso wurde von den Ureinwohnern Aridane genannt. Dort regierte zur Zeit der Eroberung „als Herrscher und Anführer ein Palmero, der wegen seiner Höflichkeit und stattlichen Erscheinung Mayantigo genannt wurde. Denn in ihrem Dialekt hieß der Himmel Tigotan und sie liebten es ihn mit dem Himmel zu vergleichen. Daher haben sie ihn Mayantigo genannt, was ‘ein Stück des Himmels‘ bedeutet” (Abreu Galindo, 1632 / 19771Abreu Galindo, Fray Juan de. [1632] 1977. Historia de la Conquista de las siete Islas de Canaria. Santa Cruz de Tenerife. Imprenta, Lithografia y Libreria, Isleña. Regente, Miguel. Miranda. Pág. 172. ).
Als der Vater vom Prinzen Echeyde regierte … ist ein Vulkan im Berg Tacande geplatzt, der die ganze nähere Umgebung mit Lava und Asche bedeckte, die fruchtbarsten Felder und das beste Siedlungsgebiet der ganzen Insel. Seither haben die Guanchen jenen Berg und seine Umgebung Tacande genannt, was verbrannter Stein, piedra quemada, bedeute, so schreibt Pedro José de las Casas Pestana (18982Casas Pestana, Pedro José de las. (1898). La isla de San Miguel de La Palma – su pasado, su presente – su porvenir. Bosquejo histórico. Santa Cruz de Tenerife. Págs. 1-183; 44.). Heutzutage wird der Tacande Montaña Quemada genannt und die Eruption fand je nach Datierung verschiedener Forschungsgruppen zwischen 1430/40 bis 1492 n.Chr. statt. Laut dem Mönch Abreu Galindo (16323Abreu Galindo, Fray Juan de (1632). Historia de la conquista de las siete islas de Gran Canaria. Santa Cruz de Tenerife. LIBRO TERCERO Y ÚLTIMO. Pág. 188) wurde La Palma am 3. Mai 1491 von Alonso de Lugo im Namen der spanische Krone erobert.
Archäologische Befunde
Damals, zu Zeiten der Ureinwohner war in „jenem Bezirk (Aridane) die Besiedlung so dicht, dass die Höhlensiedlungen sich von der Küste bis zum langen südlichen Abhang des Berges Pico de Bejenado (1300 m) erstreckten und die Hütten wurden sogar noch bis zum Calderarand am Roque de los Cuervos gebaut. Unter anderem weil, „die Benahoaritas in den südlichen Falten des Bejenado während der meisten Zeit des Jahres reichlich Futter für ihre Schaf-und Ziegenherden fanden” (Pais Pais / Tejera Gaspar, 20104Pais Pais, Felipe Jorge / Tejera Gaspar, Antonio. 2010. La Religión de los Benahoaritas. Santa Cruz de La Palma. Pág. 170. ).
Zudem existiert dort am Fuß des beeindruckenden Bejenado ein kleiner Vulkan, in dessen seichten Abhang sich wiederum an einer kleinen Schlucht, eine große Basaltwand erhebt. Da diese nahezu komplett mit Felsgravuren überzogen ist, handelt es sich um eine Felsbildstation, die heutzutage El Lomo de La Fajana oder kurz La Fajana genannt wird.
„Sicherlich, die Ureinwohner, die sich um die Felszeichnungen … La Fajana versammelten, um ihre magisch-religiösen Riten zu zelebrieren, waren hauptsächlich die Bewohner der Höhlensiedlungen …, die weiter oben im Flussbett Richtung Osten (Tenerra), und stromabwärts gen Westen (Salto del Pedro), liegen” (Pais Pais / Herrera García, 20075Pais Pais, Felipe Jorge / Herrera García, Francisco. 2007. Los grabados de “El Cementerio ” (El Paso, La Palma): El renacer de una estación rupestre. Revista de Estudios Generales de la isla de La Palma, N° 3. Madrid. Págs. 196 + 197. ).
„Die Fundstätte mit den Gravuren vom Lomo de La Fajana liegt total isoliert und von anderen archäologischen Wohnorten entfernt … Dieser Umstand verleiht ihr, von unserem Blickwinkel aus, den Charakter eines Heiligtums mit magisch-religiösem Wert, um das sich die Benahoaritas der Gegend versammelt haben könnten, um ihre Götter unter anderem zu bitten, ihnen den ersehnten Herbst- und Winterregen zu schicken” (Pais Pais, 20146Pais Pais, Felipe Jorge. 2014. Los petroglifos del Lomo de la Fajana (El Paso): Una estación rupestre única en la prehistoria de La Palma. Revista de Estudios Generales de la isla de La Palma, N° 6. Pág. 274. ).
Was der Name ‘La Fajana’ bedeutet
Im sanften steinigen Abhang der Montaña de la Hiedra und am Fuße des Pico de Bejenado befindet sich am oberen Rand einer kleinen Schlucht die Felsbildstation El Lomo de La Fajana.
Das Toponym Fajana ist ein kanarischer Ausdruck dessen Ursprung in der portugiesischen Sprache liegt. Dieser Begriff wird für eine besondere Landschaftsform verwendet. Und zwar für eine Ebene, die sich am Fuße eines Abhangs oder einer steilen Felswand, vor allem aus Geröll oder herabstürzendem Gestein, gebildet hat.
Über die Entdeckung der Felsbildstation El Lomo de La Fajana
Anlässlich der 30 Jahrfeier dieser Fundstelle veröffentlichte María Victoria Hernández Pérez (offizielle Chronistin von Los Llanos de Aridane) am 17. Oktober 2012 in der Zeitschrift BienmeSabe einen Artikel. Daraus möchte ich folgende Textstellen zitieren: „1982 -vor 30 Jahren– katapultierte sich der Name der Gemeinde El Paso durch die Entdeckung von drei wichtigen archäologischen Fundstellen mit Felsgravuren in die Presse. … In den ersten Tagen im Mai 1982 sprach ich mit dem Lehrer Braulio Martín, … Dem hatten einige junge Männer gesagt , dass in einer Wand eines Barranquillo in der Zone von San Telmo, in den Abhängen von Hermosilla, einige Kreise und eine Sonne eingraviert waren. … Mein erster Anruf ist nicht zur Zeitung El Día gegangen, wie das meine ‘Pflicht’ als Geschäfts- / Korrespondenzpartnerin war. Sondern er ist zu Myriam Cabrera, der Abgeordneten der Insel vom Ministerium für Kultur und der großen Expertin der prähispanischen Welt von La Palma, gegangen. … Als Myriam die Petroglyphen gesehen hat – ihre Stimme klingt noch in meinem Geist nach – hat sie ausgerufen: “Heiliger Gott! Was ist das?“ Was ich vermutete, bestätigte sie. Was vor uns war, war von den anderen palmerischen und kanarischen Vorkommen sehr abweichend. … Sie machte einige Notizen und fragte, wer die Eigentümer jener Böden seien und wie die lokalen Ortsnamen waren. Eine Nachbarin … nannte die Region La Fajana. … Da es aber viele Orte auf der Insel gab, die Fajana genannt wurden, … und ein anderer Nachbar kommentiert hat, dass sie das Gebiet auch El Lomo nannten, wurde die Fundstelle El Lomo de La Fajana getauft. [fajana = Ein Ebene aus losem Material am Fuß eines Abhangs. lomo = Bergrücken] … Am Sonntag, den 2. Mai besuchte Antonio Tejera, provinzieller Chef der archäologischen Ausgrabungen, die Fundstelle. Er erklärte: “Es fehlen viele Studien, um eine genaue Analyse zu geben, aber dies ist ein sehr wichtiges archäologisches Vorkommen erster Ordnung. Denn es in seiner Ursprünglichkeit und Vielfalt noch einzig. … Auch gibt es gemeinsame Elemente mit denen von Belmaco und La Zarza dieser Insel. Aber das Neuartige dieser Felszeichnungen ist die Originalität bis jetzt unbekannte Elemente darzustellen. Dies macht es es zu einem vollständigen und sehr interessanten Vorkommen.“ … Die großartigen sogar nationalen Reportagen in der schriftlichen Presse, in Radio und Fernsehen, haben den dauernden Zufluss von Leuten hervorgerufen, …“ (Hernández Pérez 20127Hernández Pérez, María Victoria. 2012. El Paso. 30 años de los petroglifos del Lomo de la Fajana. http://www.bienmesabe.org/noticia/2012/Octubre/el-paso-30-anos-de-los-petroglifos-del-lomo-de-la-fajana-incluye-video).
Die Felsbildstation La Fajana in der Gemeinde El Paso ist ein sehr wichtiges archäologisches Vorkommen erster Ordnung, da ihre unbekannten Symbole, ihrer Ursprünglichkeit und Vielfalt, noch einzig sind.
Die Petroglyphen von La Fajana wurden in drei Gruppen unterteilt
Diese Einteilung war notwendig, weil die Hauptseite der Felsbildstation La Fajana, die ungefähr Richtung Westen zeigt, etwa 3 Meter hoch und 4 Meter breit ist und sie nahezu komplett mit geometrischen Gravuren bedeckt ist!
Bei den Petroglyphen handelt es sich einerseits, wie so oft auch an anderen Fundstellen der Insel, um Variationen von Spiralformen. Genauer gesagt können diese unterschiedliche Drehrichtungen aufweisen, im Zentrum die Richtung ändern, in einer Schlangenlinie oder einem weitgeschwungenen Mäander auslaufen, in einem Oval enden, etc. Andererseits sind auch solitäre Spielarten von offenen und geschlossenen Mäanderformen sowie seltene konzentrische Kreisformen in den Felsen gepickt worden, etc.
Die Planung dieser individuellen Bildzeichen sowie die handwerkliche Ausführung lassen darauf schließen, dass der Künstler viel Übung und Erfahrung hatte. Kein Motiv wiederholt sich und die Symbole reichen jeweils oft bis an die kleinen Risse im Gestein heran, selten gehen sie darüber hinaus.
Das einmalige Panel 2 mit ganz seltenen und außerordentlichen Symbolen
Gleich nachdem diese großartigen Felsbildtafel im Jahr 1982 entdeckt worden war, haben die Archäologen Juan Francisco Navarro Mederos und Ernesto Martín Rodríguez die Petroglyphen der Hauptseite in drei Gruppen unterteilt und die Motive abgepaust, wie Francisco José Herrera García 2012 beschreibt.8Herrera García, Francisco José. 2010. Los grabados rupestres de la Isla de La Palma. Historia y Arqueología. Divulgando desde 1998. www.historiayarqueologia.com
Zu den zentralen Gravuren der Basaltwand, gehören auch die seltenen sogenannten ‘sonnenförmigen’ Petroglyphen, Kreisformen, die teils strahlenförmige Elemente aufweisen. Diese werden einem rechteckigen Abschnitt der Felswand zugeordnet, der von den beiden Archäologen als Panel 2 bezeichnet wird.
Doch anders als es naheliegender Weise oft vermutet wird scheinen die konzentrisch kreisförmigen Gravuren nicht die Sonne, Gestirne oder Eigenschaften derselben darzustellen, sondern sie symbolisieren eher auffällige Merkmale bestimmter Berge.
Wikipedia: Felsgravuren von La Fajana
Weiterlesen: Die Petroglyphe für den Berg Montaña de la Hiedra
- 1Abreu Galindo, Fray Juan de. [1632] 1977. Historia de la Conquista de las siete Islas de Canaria. Santa Cruz de Tenerife. Imprenta, Lithografia y Libreria, Isleña. Regente, Miguel. Miranda. Pág. 172.
- 2Casas Pestana, Pedro José de las. (1898). La isla de San Miguel de La Palma – su pasado, su presente – su porvenir. Bosquejo histórico. Santa Cruz de Tenerife. Págs. 1-183; 44.
- 3Abreu Galindo, Fray Juan de (1632). Historia de la conquista de las siete islas de Gran Canaria. Santa Cruz de Tenerife. LIBRO TERCERO Y ÚLTIMO. Pág. 188
- 4Pais Pais, Felipe Jorge / Tejera Gaspar, Antonio. 2010. La Religión de los Benahoaritas. Santa Cruz de La Palma. Pág. 170.
- 5Pais Pais, Felipe Jorge / Herrera García, Francisco. 2007. Los grabados de “El Cementerio ” (El Paso, La Palma): El renacer de una estación rupestre. Revista de Estudios Generales de la isla de La Palma, N° 3. Madrid. Págs. 196 + 197.
- 6Pais Pais, Felipe Jorge. 2014. Los petroglifos del Lomo de la Fajana (El Paso): Una estación rupestre única en la prehistoria de La Palma. Revista de Estudios Generales de la isla de La Palma, N° 6. Pág. 274.
- 7Hernández Pérez, María Victoria. 2012. El Paso. 30 años de los petroglifos del Lomo de la Fajana. http://www.bienmesabe.org/noticia/2012/Octubre/el-paso-30-anos-de-los-petroglifos-del-lomo-de-la-fajana-incluye-video
- 8Herrera García, Francisco José. 2010. Los grabados rupestres de la Isla de La Palma. Historia y Arqueología. Divulgando desde 1998. www.historiayarqueologia.com